Arbeitsweise
Wie gestaltet ihr eine Zusammenarbeit?
Wir arbeiten sehr eng mit unseren Auftraggeber*innen zusammen, abseits von Wettbewerben und Designklischees. Unsere Rolle sehen wir in einer »kreativen Verstärkung«. Es liegt in unserer Verantwortung einen Designprozess zu leiten, der die Kommunikationsarbeit von Organisationen so ausrichtet, dass ihr individuelles Potenzial sichtbar wird. Die Ergebnisse setzen eine kulturelle Transformation im Inneren einer Organisation in Gang, die wir ebenfalls begleiten.
Von welcher Transformation sprichst Du genau?
Ich spreche von einer Veränderung, die von einer Befragung des Selbstbildes einer Organisation ausgeht und dieses neu rahmt. Und das kann für die Organisation bedeuten, sich von einer liebgewonnenen Sichtweise zu verabschieden, die sie oft jahrelang begleitet hat, und die zu vielen kleinen, unausgesprochenen Selbstverständlichkeiten im Umgang miteinander geführt hat. Das Selbstbild zu verändern bedeutet, einen Impuls zu setzen, der sich auf alle Aspekte der Organisation auswirkt. Das lässt sich nicht erzwingen. Es muss für die Menschen, die es betrifft, Mehrwert schaffen. Für uns bedeutet das, besonders achtsam und präzise vorzugehen.


Coding: Simon Wesp

Was bedeutet das für Eure Auftraggeber*innen?
Ein solches Projekt braucht eine sehr gute Projektleitung auf Organisationsseite. Unsere Arbeit betrifft immer die gesamte Organisationsstruktur. Die Veränderungen greifen tief, und das erfordert viel Vermittlungsaufwand nach innen. Genauso muss relevantes Feedback zu uns durchdringen, damit die Innensicht in das Ergebnis einfließt. Von der Qualität der Projektleitung hängt der Erfolg des Projekts ab, sie schafft die Schnittstelle zwischen Kreativbüro und Organisation, genauso wie zwischen allen Teilen im Inneren der Organisation.
Wie geht ihr bei Eurer Arbeit vor, wo beginnt ihr?
Grundsätzlich unterteilen wir die Arbeit in drei aufeinander aufbauende Phasen: verstehen, entwerfen und verändern. Wir starten bei einer Analyse der aktuellen Situation der Organisation, ihren Ressourcen und dem Stand ihrer Kommunikationsarbeit. Im Rahmen einer Potenzialanalyse erarbeiten wir gemeinsam ein neues Rollenbild, das die Relevanz des vorhandenen Potenzials und seinen Wirkrahmen festlegt. Damit ist ein großer Schritt getan: wir haben jene Gemeinschaft von Menschen identifiziert, die von der Kommunikationsarbeit angesprochen werden kann. Darin zeigt sich ein grundsätzlicher Unterschied zu Marketing-Ansätzen, die von der Idee einer Zielgruppen-spezifischen Ausrichtung der Kommunikation ausgehen. Wir drehen dieses Prinzip um, und beschäftigen uns mit der Anziehungskraft des eigenen Potenzials.



Was kommt dann, wenn das Rollenbild geklärt ist?
Mit dem Rollenbild haben wir eine geteilte Grundlage für alle weiteren Schritte. Wir entwerfen dann das grafische Erscheinungsbild der Kommunikation und erarbeiten die Kommunikationskultur anhand von Beispielen. Der Bezug zu dem Rollenbild gibt uns immer wieder die Möglichkeit zu überprüfen, ob der Entwurf die Vorstellung von der Organisation auch tatsächlich einlöst. Er schafft Transparenz im Designprozess, auch für unsere Auftraggeber*innen. Wenn die Beispiele am Tisch liegen, dann lässt sich bereits anhand der Skizze sehr genau sagen, ob die Kommunikationsarbeit in die richtige Richtung führt, also ob es sich um eine stimmige Form von Kommunikation „in der Rolle“ handelt.
Zu welchem Ergebnis führt ein derartiger Designprozess?
Das hängt davon ab, wie umfangreich das Kommunikationsprogramm einer Organisation ist. Entweder führt der Entwurf direkt in die Detailausarbeitung, zB bei einem Website-Projekt, und anschließend in die technische Entwicklung, oder, bei umfangreichen Maßnahmen gehen wir in Etappen vor. Als Grundlage dafür entwickeln wir ein strategisches Dokument, wir nennen es Szenario-Book, in dem das Rollenbild ausformuliert ist, das grafische Erscheinungsbild spezifiziert wird und die konkreten Anwendungen in Form von Entwürfen enthalten sind. Wir begleiten die Transformation so lange, bis sich die neue Kommunikationskultur und ihre Selbstverständlichkeiten in einer Organisation etabliert haben.



Design: Anna Schnur
Welche Vorteile hat der Ansatz?
Wir setzen auf Anziehungskraft anstatt auf Überredung. Unser Ansatz ist Relevanz-orientiert. Die Kommunikation zielt darauf ab, vorhandenes Potenzial sichtbar zu machen. Allen Beteiligten ist damit bewusst, wen es damit erreichen kann und wer dafür nicht zu haben ist. Die Anziehungskraft schafft einen klaren Fokus, um Ressourcen auszurichten. Da das Rollenbild alle Maßnahmen durchdringt, entsteht ein Steuerungseffekt, bei dem jede gesetzte Maßnahme auf das Ganze einzahlt. Das macht die Kommunikationsarbeit nachhaltig, und fit für die multidimensionalen Anforderungen heutiger Kommunikationssituationen.

3D: Johanna Dexel




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